Taxi
geschichten
Das Taxi lebt.
Pedro Ndombasi
Er stammt aus Angola, lebt seit 1990 in Graz und fährt seit 17 Jahren Taxi. Davor arbeitete er im Gastgewerbe: Pedro Ndombasi.
Als wir einsteigen, läuft ein Kultursender. Auf die Frage, weshalb er dieses Programm wähle, meint er lachend, er höre diesen Sender jeden Tag, da könne der „dumme Schwarze“ noch etwas lernen. Sein Witz wiederum führt direkt zur Frage, ob er diesbezüglich viel Schlimmes erlebt habe im Taxi, worauf er meint: „Du hast nicht genug Papier, um aufzuschreiben, was ich in 17 Jahren schon alles hören musste“. Darunter Sätze wie: „Mit einem Verbrannten fahre ich nicht.“ Ein „schlimmstes Erlebnis“ aber, das ist für ihn nicht zu benennen: „Das Schlimmste gibt es nicht, das ist nur eine Sache der Wahrnehmung.“
Das Taxifahren, das sei eine ganz eigenwillige Kunst. „Fahren nämlich“, meint er, „Fahren, das kann jeder. Aber Sitzen und Warten, das macht unseren Beruf aus. Und das ist schwerer, als man denkt“. Taxifahren, das sei einer der spannendsten Berufe, die es gebe. Zum Beispiel hätten ihn Fahrten schon bis nach Marseille, Frankfurt oder Bologna geführt. Drei Mal im Jahr komme es vor, dass Kunden ohne zu Bezahlen davonlaufen. In 17 Jahren sei da schon eine ansehnliche Geldsumme zusammengekommen.